Diplom und Master
Studieninteressierte, die sich über das Angebot der Hochschulen informieren, stoßen nicht nur auf unzählige Studienfächer, sondern werden außerdem mit diversen Abschlüssen konfrontiert. Zu nennen sind dabei unter anderem der Master und das Diplom. Obwohl der Bologna-Prozess für die Einführung europaweit einheitlicher Abschlüsse gesorgt hat, existiert in Deutschland neben dem Bachelor und Master auch noch das gute alte Diplom an einigen Hochschulen. Wer ein Studium aufnehmen will, stellt sich so mitunter die Frage, worin die Unterschiede bestehen.
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Unterschiede zwischen Master und Diplom
Master und Diplom unterscheiden sind in vielen Punkten grundlegend voneinander. In beiden Fällen handelt es sich zwar um anerkannte akademische Abschlüsse, doch der Weg dahin gestaltet sich zum Teil sehr unterschiedlich. Nicht nur der Abschluss macht somit den Unterschied aus, denn beim Aufbau unterscheiden sich diese Studiengänge gravierend.
Diplom-Studiengänge setzen keinen vorherigen Studienabschluss voraus und können folglich direkt nach dem Abitur aufgenommen werden. Im Gegensatz dazu kann man nur auf Master studieren, wenn man bereits ein Studium abgeschlossen hat. Hierdurch ergeben sich grundlegende Differenzen beim Aufbau des Studiums. Das Diplom-Studium setzt sich aus Grund- und Hauptstudium zusammen, die durch das Vordiplom getrennt werden. Insgesamt muss man mit einer Regelstudienzeit von acht bis zehn Semestern rechnen. Der Master baut dahingegen auf dem Bachelor auf und beansprucht zwischen zwei und vier Semestern.
Master und Diplom unterscheiden sich zudem auch hinsichtlich der Art der Prüfung. In einem Diplom-Studium gilt es, das Vordiplom sowie die Diplomprüfung zu bestehen. Bei einem Master-Fernstudium wird üblicherweise jede Lehrveranstaltung mit einer Prüfung abgeschlossen, wobei am Ende zusätzlich noch eine Masterarbeit zu verfassen ist.
Vor- und Nachteile des Diploms
Das Diplom ist einer der bewährten alten Studienabschlüsse in Deutschland und geht mit einer hohen Anerkennung in der Wirtschaft einher. Personalverantwortliche kennen das Niveau, das frisch diplomierte Absolventen aufweisen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass das Diplom nach wie vor in vielen Stellenausschreibungen als Voraussetzung genannt wird. Die Freiheiten, die in Diplom-Studiengängen bestehen, werden von den Studenten als weiterer Vorteil des Diploms betrachtet. Dieses ist ein anerkannter Abschluss, der nach wie vor ein hohes Ansehen genießt.
Ein großer Nachteil des Diploms besteht darin, dass es sich um einen rein deutschen Abschluss handelt. Im Gegensatz zum Master ist dieser akademische Grad nicht international ausgerichtet. Insbesondere Studierende, die einen Studienaufenthalt im europäischen Ausland planen oder bereits absolviert haben, dürften die unzureichende Anrechenbarkeit der Leistungen als großen Nachteil empfinden. Darüber hinaus darf man nicht unerwähnt lassen, dass das Diplom ein Auslaufmodell ist und mehr und mehr durch den Bachelor und Master ersetzt wird.
Vor- und Nachteile des Masters
Der Master bietet ebenfalls einige Vorteile, die es bei der Studienwahl zu beachten gilt. Studenten haben mit dem Bachelor bereits einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche und können darauf aufbauend den Master durch ein postgraduales Studium anstreben. Der Master bildet somit eine Fortsetzung des bereits absolvierten Studiums. Ein weiterer und überaus entscheidender Pluspunkt ist die Tatsache, dass der Master im Zuge des Bologna-Prozesses europaweit als akademischer Grad eingeführt wurde. Das Studium führt demnach zu einem international anerkannten Studienabschluss, was in Zeiten zunehmender Globalisierung von unschätzbarem Wert sein kann.
Da es sich bei dem Master um einen in Deutschland noch recht jungen Studienabschluss handelt, fehlen den Unternehmen oftmals Erfahrungen mit entsprechenden Absolventen. Außerdem sind die betreffenden Studiengänge dadurch auch noch nicht so etabliert wie die altbewährten Diplom-Studiengänge. Viele Studierende empfinden auch die strenge Struktur, die der Bachelor und Master im Studium aufweisen, als Nachteil, weil ihnen dadurch ein gewisses Stück an Freiheit genommen wird.